Hier kommt eine unbequeme Wahrheit für alle Texter:innen: ChatGPT und andere Sprachmodelle können heutzutage eine (mittelmäßig) Landingpage mit KI erstellen.
Zumindest das Copywriting kann theoretisch auf Knopfdruck erledigt werden. Ob das Resultat mit Top-Texter:innen mithalten kann, zweifle ich jedoch stark an.
Es ist beeindruckend zu sehen, wie menschlich Texte von ChatGPT und anderen Sprachmodellen inzwischen wirken. Da könnte man doch darüber nachdenken, die Texterstellung komplett an die Maschine zu übergeben und eine Landingpage mit KI erstellen zu lassen, oder?
Ich erkläre dir im Folgenden anhand von 6 Gründen, warum du ChatGPT die Erstellung einer Landingpage nicht vollständig überlassen solltest und warum der menschliche Input-Faktor immer noch den Unterschied macht – wenn du mit Profis zusammenarbeitest!
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#1: ChatGPT & Co wurden nicht für Landingpages entwickelt
Die Entwicklung von Sprachmodellen hat in den letzten Jahren große Fortschritte gemacht. Allerdings solltest du immer im Hinterkopf behalten, dass ChatGPT & Co nicht dafür entwickelt wurden, um Landingpages mit KI zu erstellen.
ChatGPT greift beim Generieren von Texten auf Trainingsdaten zurück. Inzwischen kannst du auch Quellen aus dem Internet angeben – z.B. eine Landingpage deines Konkurrenten (Disclaimer: Was ich Dir aus rechtlichen Gründen nicht empfehlen würde).
Doch was macht ChatGPT daraus? Versteht das Modell, wie eine gute Landingpage funktioniert? Nein! Auch in der neuesten Version (aktuell o1) kann ChatGPT nicht wirklich denken.
Wenn du trotz aller rechtlicher Bedenken die Landingpage eines Konkurrenten ChatGPT zur Verfügung stellst, wird das Tool (vielleicht) einen auf dich angepassten Abklatsch davon erstellen können. Allerdings kann ChatGPT die Verkaufspsychologie der Landingpage nicht verstehen – anders als ein:e Profi-Copywriter:in.
#2: Auf Knopfdruck entstehen keine begeisternden Texte
ChatGPT kann dir Texte, die echt gut klingen, in Sekundenschnelle generieren. Aber eine optimierte Landingpage braucht nicht x-beliebigen Content, der so schnell wie möglich erstellt wurde, sondern eine hervorragende Copy, der die letzten Prozent an Conversions herauskitzelt.
Möchtest du eine Landingpage mit ChatGPT erstellen bzw. betexten lassen, solltest du der KI auf jeden Fall Input geben:
- Was ist dein Produkt oder deine Dienstleistung?
- Wer ist in deiner Zielgruppe?
- Welchen Need erfüllt dein Produkt oder deine Dienstleistung?
- Welche Kaufargumente grenzen dich von der Konkurrenz ab?
Diese Liste ließe sich noch fortsetzen, um noch genauer einzugrenzen, was auf deiner Landingpage stehen soll. Du könntest beispielsweise noch eine Liste mit typischen Begriffen zusammenstellen, die du immer wieder verwendest, sodass dein Sprachgebrauch imitiert wird.
Allerdings sollte dir klar sein, dass mit ChatGPT zwar Texte auf Knopfdruck entstehen, aber alles ein Zufallsprodukt ist. Drückst du den “Generieren”-Button ein zweites Mal, wird dir ein ganz anderer Text ausgegeben. Das kann zwar hilfreich sein, um viele Ideen zu generieren, aber 1:1 kannst du die Copy in den seltensten Fällen übernehmen.
Tipp: Ich habe sehr gute Ergebnisse damit erzielt, einen Eingangsprompt zu verwenden und dann mit einer Kette von Inputs zu arbeiten. Wie das in der Praxis aussieht, kannst du dir hier in diesem öffentlichen ChatGPT-Verlauf anschauen.
#3: Profi-Copywriter:innen können ihr Potential nicht voll ausspielen
Es gibt grundsätzlich zwei Möglichkeiten, um Texte mit ChatGPT zu erstellen. Entweder du nutzt wenige (oder sogar vorgefertigte) Prompts und erhältst in wenigen Sekunden ein manchmal ganz passables Ergebnis. Oder du gehst in den Dialog mit der Maschine, fütterst sie mit deinem Wissen und versuchst auf diese Weise die Resultate in eine gewünschte Richtung zu lenken.
Allerdings wirst du schnell feststellen, dass die gewünschten Resultate oft ausbleiben. Du erhältst zwar leserliche und auf den ersten Blick überzeugende Texte. Aber es ist vermutlich nicht genau das, was du wolltest.
Für Profi-Copywriter:innen kann das sehr frustrierend sein, weil sie manchmal den Eindruck haben, dass sie ohne KI schneller zum Ziel gekommen wären. Das Umschreiben kann für erfahrene Texter:innen manchmal länger dauern als das Starten von einem leeren Blatt.
Meine Erfahrung: Nichts schränkt eine:n Copywriter:in so sehr im Potential ein, wie die Aufforderung, einen mit ChatGPT geschriebenen Text “verkausfoptimiert umzuschreiben”. So funktioniert psychologisch optimiertes Texten nicht.
#4: ChatGPT ist kein sinnvolles Design-Tool
Eine conversionstarke Landingpage besteht nicht nur aus Worten, sondern aus einem gestalterischen Gesamtbild. Farben, Typografie, Bilder, Buttons, die an den richtigen Stellen zum Klicken einladen, müssen aufeinander abgestimmt sein. ChatGPT ist nicht das richtige Tool, um eine Landingpage zu designen oder zu coden.
Es gibt bereits unzählige Vorlagen im Internet, um Landingpages mit WordPress oder anderen CMS zu erstellen. Zudem gibt es vorgefertigte Lösungen, bei denen schon ein CRM oder ein Mail-Funnel nachgeschaltet ist. Du brauchst also keine KI, die bei 0 ansetzt und dir eine Landingpage optisch auf Zufallsbasis zurechtbastelt, die du mit deinen technischen Gegebenheiten verheiraten musst.
In Zukunft dürfte zwar zu erwarten sein, dass Tools für Webdesigner:innen mehr Unterstützung durch KI bekommen, aber ob diese das Niveau der tausenden kostenlosen Vorlagen übertreffen (die ja auch immer noch modifiziert werden müssen), wage ich zu bezweifeln.
#5: Texter:innen können sich an Mockups und Wireframes orientieren
Idealerweise folgt die Copy einem Wireframe, das im Vorfeld von einem Landingpage-Experten erstellt wurde. Ein Wireframe bringt die Inhalte in eine logische Reihenfolge und baut die Verkaufsargumentation optimal auf. ChatGPT kann weder ein perfektes Wireframe erstellen, noch die passenden Worte finden, um die einzelnen Sektionen zu füllen.
Zudem können sich Texter:innen an Mockups orientieren. Das ist deshalb sinnvoll, weil es in der Regel schwieriger ist, bestehenden Text in ein bestimmtes Design zu quetschen anstatt den Landingpage-Text auf Basis der bereits entwickelten optischen Grundlage zu erstellen.
ChatGPT kann nicht mal richtig zählen. Das ist auch nicht seine Aufgabe als Sprachmodell. Gibst du der KI also vor, dass sie eine bestimmte Zeichenzahl nicht überschreiten soll, weil dies aus gestalterischen Gründen wichtig ist, wird diese Limitierung wenn überhaupt nur zufällig eingehalten.
Netter Nebeneffekt, wenn du auf Human Power setzt: Ein:e erfahrene:r Copywriter:in wird bei der Texterstellung mit Sicherheit auch eigene Impulse einfließen lassen und Feedback zum Design geben. Im Idealfall hat er oder sie schon viele Landingpages betextet und hat Ideen zur Optimierung.
#6: Eine überragende Landingpage spart mehr Geld ein als sie kostet
Eine Hauptmotivation für die Nutzung von KI sind mögliche Kostenvorteile. Statt hunderte Euro in die Texterstellung zu investieren, kannst du die KI per Knopfdruck den Job machen lassen. Dass das günstiger und schneller ist als die manuelle Texterstellung, kann nicht angezweifelt werden.
Allerdings solltest du nicht vergessen, dass du das meiste Geld vermutlich nicht für die Erstellung der Landingpage ausgibst, sondern für die Werbung, um diese mit Traffic zu versorgen. Mittelmäßiger Content kann dazu beitragen, dass du für jeden Lead oder Sale hinten raus mehr bezahlen musst.
Vorab kann dir niemand sagen, ob ein:e Copywriter:in ihr oder sein Geld wert ist und es schafft, mit den richtigen Worten deine Conversion-Rate zu steigern. Doch der Output von ChatGPT ist definitiv auf Mittelmäßigkeit beschränkt – und das kann gerade in kompetitiven Branchen der Sargnagel für deine Kampagne sein.
KI für Landingpages: 3 abschließende Tipps, die du beachten solltest!
Ich habe dir jetzt viel darüber erzählt, dass KI nicht dazu in der Lage ist, bestimmte Arbeitsschritte bei der Landingpage-Erstellung vollständig zu übernehmen.
Allerdings möchte ich zum Schluss dieses Ratgebers noch einmal Bewusstsein dafür schaffen, dass KI nicht ignoriert werden darf und auch viel Potential bietet. Wenn Landingpage-Experten KI unterstützend nutzen, können großartige Resultate entstehen.
Hier sind 3 Denkanstöße rund um die Landingpage-Erstellung mit KI:
- KI ist ein Sparringspartner: Du kannst dich mit der KI sehr gut austauschen und Ideen generieren. Betrachte sie einfach als Praktikant:in oder Werkstudent:in, der bzw. die dir zuarbeitet. Gerne kannst du auch mein Custom GPT nutzen, das anhand eines Screenshots Feedback zu deiner Landingpage gibt.
- Nutze KI als Multiplikator: Du hast eine herausragende Landingpage mitsamt genialer Copy für eine regionale Seite gebastelt? Dann kannst du versuchen, diese Seite auch für andere Standorte mithilfe von KI zu vervielfältigen oder auf andere Hooks auszurichten (z.B. eine minimal andere Zielgruppe).
- Ergebnisse lügen nicht: Wenn du einen Test fahren möchtest und in Kauf nimmst, dass deine Landingpage nicht perfekt ist, kannst du eine Design-Vorlage aus dem Internet mit KI-Content befüllen und einfach mal testen, ob du auf diese Weise Sales generieren kannst. Später kannst du diese Version gegen die eines Profis testen, damit er (oder sie) dir beweisen kann, was er (oder sie) kann!
Da sind wir auch schon beim Stichwort: Du möchtest mit einem Landingpage-Profi zusammenarbeiten? Dann melde dich bei dir. Ich bin Paul Adolphs und bringe Erfahrung aus hunderten Projekten mit. Diese Expertise kann die KI nicht ersetzen!
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Die durchschnittliche Landingpage erreicht nur 48% Ihres Potenzials.
